CDU-Notfallplan: Flüchtlinge in den Unterkünften beschulen
63 Willkommensklassen: Kapazitätsgrenze in Spandaus Schulen erreicht
Spandau wird prüfen, ob Flüchtlingskinder künftig auch in den Notunterkünften beschult werden können.
Thorsten Schatz, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Ein entsprechender CDU-Antrag wurde gestern in der Bezirksverordnetenversammlung Spandau angenommen.
Thorsten Schatz, bildungs- und integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Spandau, erklärt:
„Die Kapazitätsgrenzen der Spandauer Schulen sind erreicht. Wie Bildungsstadtrat Gerhard Hanke und die für Spandau zuständige Schulrätin letzte Woche dem Bildungsausschuss mitteilten, gibt es aktuell 63 Willkommensklassen in Spandau – damit gibt es keine freien Unterrichtsräume für weitere Willkommensklassen. Schon jetzt wurde aus der Not heraus die Obergrenze von vier dieser Klassen von 12 auf 15 Schüler pro Klasse erhöht.
Der Bezirk Spandau wird auch künftig weiteren Flüchtlingen Unterkunft bieten. Aktuell sind hier rund 4.700 Personen untergebracht, der Bezirksbürgermeister hat gestern 12.000 in Aussicht gestellt. Entsprechend werden auch die Zahlen der zu beschulenden Kinder steigen. Wenn wir als Bezirk jedoch, wie von SPD und Grünen gestern gewollt, abwarten, rennen wir sehenden Auges in ein schulpolitisches Desaster. Schon jetzt warnen neben dem Schulamt Elternvertreter und Schulleitungen davor, dass die Schulen voll sind. Container sind kaum lieferbar und auch von uns nicht gewollt. Denn wir wollen den ohnehin knappen Pausenraum für die Schülerinnen und Schüler nicht noch weiter einschränken.
Ich bin daher sehr froh, dass sich gestern CDU, Piraten und die beiden Einzelverordneten Jürgen Kessling und Dirk Großeholz (LINKE) einig waren, dass jetzt gehandelt werden muss und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Besondere Situationen benötigen besondere Maßnahmen. Daher hat sich die Bezirksverordnetenversammlung gestern mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass grundschulpflichtige Flüchtlingskinder notfalls auch in den Notunterkünften beschult werden sollen.“